SegWit2x – Geschichte, Fakten, Ausblick

21. April 2020 Kryptowährungen
segwit2x

Nach SegWit folgt nun die Update-Erweiterung SegWit2x. Im nachstehenden möchten wir Ihnen gerne erklären worum es sich bei SegWit überhaupt handelt, worin der Unterschied bei beiden besteht und welche Vorteile einen erwarten.

Was ist SegWit überhaupt?

SegWit ist eine Abkürzung für Segregated Witness und ist ein problemlösendes Update für die Bitcoin-Software, welches von einem Team speziell entwickelt wurde. Eigentlich wurde dieses Update dazu entwickelt, um die Schwachstelle Transaction Malleability oder vielmehr die Transaktionsveränderbarkeit zu lösen.

SegWit bietet noch eine Reihe anderer Vorteile und ist eine weitere Möglichkeit Skalierungsprobleme zu lösen. Zum Beispiel vergrößert es das Block-Größenlimit von Bitcoin und erlaubt sogar eine Implementierung der zweiten Schicht. 

Von wem wird SegWit unterstützt?

SegWit wird von einer ganzen Menge unterschiedlicher Unternehmen und Menschen unterstützt. Hier runterbefinden sich auch viele Prominente wie:

Charlie Lee, Andreas Antonopoulos, Samson Mow und andere.

Diese haben ihre positiven Erfahrungen auf Plattformen wie Twitter gepostet. Auch hört man immer wieder von Unternehmen und anderen Menschen, dass sie SegWit in Zukunft unterstützen möchten. 

Mit welchen Problemen hat der Bitcoin zu kämpfen? 

Das aktuelle Problem dieser Bitcoin-Skalierung ist wohl die unzureichende Blockgröße.  Deswegen baut die Blockchain-Technologie auf aufeinanderfolgenden Blocks auf, die Transaktionen zulassen. Blockchain ist das zuständige Kontobuch für all diese Transaktionen, die es bisher so im Netzwerk gab. 

Das eigentliche Problem ist, das die sogenannten Blöcke ein Größen-Limit von 1 Megabyte haben. Diese Größe reicht einfach nicht aus, um damit Hunderte Transaktionen pro Minute abzuwickeln. Dieses hat dann wiederum zur Folge, dass Sie in der Warteschlange stehen und warten müssen, bis Ihre Transaktion bearbeitet wird. Dieses kann in manchen Fällen sogar bis zu Stufen oder gar Tage dauern.

Wächst nämlich das Netzwerk, so wächst auch das bestehende Transaktionsaufkommen. Das Limit der Größe ist aber gleich bleibend, wodurch das Problem immer sukzessiver wird. 

Woraus besteht die SegWit-Lösung?

Die Lösung für SegWit besteht genau aus zwei Teilen.

  • Der erste Teil ist, dass sofort das Größenlimit auf 4 MB erhöht wird, dies ist dann das Blockgrößen-Maximum. Die Blockgröße, die tatsächlich genutzt wird, ist dann Netzwerk abhängig, laut Erfahrung aber etwa bei 2,1 MB liegt. 
  • Der zweite Teil ist, das Transaction Malleability Problem, welches gelöst werden soll, so dass das Software Hindernisse aus dem Weg geräumt wird.

Eine der Lösungen ist hier die Lightning Network Lösung, womit eine drastische Erhöhung der Kapazität vom Netzwerk möglich ist. So wird immer nur ein Teil der aktuellen Transaktionen auf der Blockchainverarbeitet.

Gibt es auch Nachteile von SegWit?

Einige berichten das Segwit das Skalierungsproblem nicht lösen kann und somit auch nicht den erwünschten Effekt der Dezentralisierung bietet.

Das Problem soll wohl nur soweit gelöst werden, dass man die Möglichkeit der Sidechain-Lösungen oder besser gesagt, dass es die Möglichkeit für das Lightning Network bietet.

Das generelle Problem, das manche Menschen hierbei einfach sehen ist, die Funktionsweise von Sidechains. Hierbei geht es dann eher um das nötige Vertrauen. 

Denn um die Verstopfung der Bitcoin-Blockchain nicht zu belasten, werden die Transaktionen der Coins in eine zweite Schicht ausgelagert, welches bedeutet das alle Transaktionen von einer sogenannten dritten Partei verarbeitet werden, ohne dass es über das gesamte Netzwerk übertragen werden müsste, was erst einmal Ressourcen und auch Zeit spart. Dieses würde allerdings bedeuten, dass man einer dritten Partei Vertrauen müsste und diesen Punkt wollte Bitcoin ja eigentlich aus dem kompletten Finanzsystem entfernen. 

Deshalb ist es für einige auch eher negativ und ein Nachteil, denn es ist alles andere als eine akzeptable Lösung.

SegWit2x – Die Update Erweiterung 

Segwit hat schon gute Arbeit geleistet und diverse Fehler behoben. Doch mit der Update-Erweiterung auf Segwit2x soll es noch besser gehen, denn dieses bedeutet noch einmal eine Blockgrößen-Erhöhung um 2 MB. Denn Segwit konnte das Problem mit den kleineren Blocks noch nicht wirklich lösen. Anfangs war eine Blockgröße, die 1 MB aufweiste, vielleicht noch genug, in der heutigen Zeit kommt man damit aber nicht mehr weit.

Es hat halt einfach einen sehr großen Einfluss auf die Transaktionsbestätigungsrate und die jeweiligen Gebühren. Mit SegWit2x möchte man hohe Gebühren und das Warten auf Transaktionsbestätigungen einfach umgehen. 

Doch wer unterstützt dieses weitere Update Erweiterung? 

Obwohl es eigentlich sogar ein Teil des New York Abkommens ist, haben viele Nodes und auch Miningpools Ihre Meinung über die Update-Erweiterung geändert.

Wo erst die meisten zugestimmt haben, gibt es jetzt doch immer wieder Unstimmigkeiten. Auch Bittrex und TREZOR sprechen nun dagegen. Diese haben einfach die Befürchtung das es zu einer sogenannten Replay Attacke und damit auch zu einer unsicheren Zukunft für alle beide Chains kommt.  In dieser Bitcoin-Community gibt es einfach kein klares dafür oder dagegen.

Auch Nick Szabo der Weltweit bekannte Experte und Smart Contract für Kryptografie ist mit diesem Update nicht wirklich zufrieden.

Was können Sie sich von SegWit2x erwarten?

Erst einmal ist diese Update-Erweiterung gestrichen worden, aber die Chancen, dass es in Zukunft doch umgesetzt wird, stehen gar nicht so schlecht. 

Klar gibt es bei dieser Erweiterung auch ein paar Schwachstellen. Genau genommen müssten Änderungen an dem Replay-Schutz oder besser gesagt an dem fehlenden Replay-Schutz vorgenommen werden. Denn dieses würde Betrügen erlauben, um Zugriff auf Informationen zu erhalten, die eigentlich vertraulich sind. Und dieses würde ganz klar der Vertrauensbruch von Bitcoin bedeuten, was nicht hinnehmbar ist. 

Das Fazit 

Bevor das SegWit2x Update den Markt erreicht muss definitiv noch an den technischen Details gearbeitet werden, doch für die Zukunft, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese Erweiterung erfolgreich umgesetzt wird.